Erinnerungskultur für nachfolgende Generationen bewahren
Wie werden wir in 20 Jahren an die Verbrechen des Nationalsozialismus erinnern? Dann, wenn uns Zeitzeugen nicht mehr aus eigenem Erleben berichten können? Wie kann eine lebendige Erinnerungskultur aussehen, die auch die jüngeren Generationen einbezieht? Was kann an historischen Orten gelernt werden, was können Gedenkstätten leisten und wo liegen die Grenzen? Antworten auf diese Fragen wollte Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Andretta auf ihrer Sommerreise finden: Die Reise führte sie zu sechs Stätten der Erinnerung – vom südniedersächsischen Moringen bis nach Esterwegen ins Emsland.
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Talar und Lippenstift
25. Juni 2018: Am Montag den 25. Juni 2018 empfing Landtagspräsidentin Gabriele Andretta Pfarrer Thomas Ehgart. Thomas Ehgart übergab der Landtagspräsidentin einen tiefroten Lippenstift sowie eine Einladung zur Ausstellung „Talar und Lippenstift. 50 JahreFrauen im Pfarramt der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig“. Anlass für die Ausstellung, die Lebenswege starker Frauen in der Kirche vom 10. Jahrhundert bis heute nachzeichnet, ist ein Jubiläum: 50 Jahre ist es her, dass die ersten Frauen in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Braunschweig als Pfarrerinnen ordiniert wurden.
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Beirat für Inklusion besucht Landtag
14. Juni 2018: Bereits den Umgestaltungsprozess des neuen Plenarbereiches begleitete der Beirat für Inklusion mit seiner vielfältigen Expertise. Auf Einladung von Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Andretta besuchten nun Vertreterinnen und Vertreter des Gremiums den Landtag erneut, um sich über die Umsetzung ihrer Einbringungen zu informieren. Die Landtagspräsidentin bedankte sich für die zahlreichen Hinweise im Laufe des Umbauprozesses, die nun getestet werden konnten.
Antrittsbesuch der lettischen Botschafterin
13. Juni 2018: Deutschland und Lettland müssen sich gemeinsam für Europa engagieren: Darüber waren sich Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Andretta und die Botschafterin der Republik Lettland, Inga Skujina, bei ihren ersten Treffen rasch einig. Beide wünschen sich noch mehr Austausch von Studentinnen und Studenten beider Länder und weitere wissenschaftliche Kooperation. „Wir müssen den Geist der Zusammenarbeit in Europa an die jungen Menschen weitergeben“, betonte Andretta. Sie selbst habe Lettland als Abgeordnete besucht und sei von der Universität in Riga beeindruckt gewesen. Gerade technische Studiengänge seien beliebt und die Absolventen wichtig für die Unternehmen ihres Landes, erklärte die Botschafterin. Nach dem Landtag plane sie noch die Cebit zu besuchen, um sich über die neuesten Entwicklungen zu informieren. Die Botschafterin, die ein Architekturstudium absolviert hat, zeigte sich von den neugestalteten Räumen des Landtages sehr beeindruckt.
Jugendliche aus Großbritannien zu Gast bei der Landtagspräsidentin
31. Mai 2018: Am heutigen Tag empfing Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Andretta 30 Jugendliche aus Slough (Großbritannien). Die Jugendlichen nehmen in diesen Tagen an einem Dreiländer-Hockeyturnier (Deutschland, Niederlande, Großbritannien) in Celle teil. In diesem Rahmen nutzten Sie die Gelegenheit, sich den Sitz des Niedersächsischen Landesparlamentes anzusehen. Bei dem Empfang im Arbeitszimmer der Landtagspräsidentin betonte diese die tiefe Verbundenheit zwischen Niedersachsen und Großbritannien und führte dabei zwei bedeutende historische Beispiele an: "Georg I, späterer König von Großbritannien, Irland und Hannover, ist im Leineschloss aufgewachsen. Fast 300 Jahre später ist die Gründung des Landes Niedersachsen maßgeblich dem britischen General Arthur McReady zu verdanken. Dass dieses lange und freundschaftliche Verhältnis durch Besuche wie diesen bestärkt und erneuert wird, ist mir eine große Freude."
Kinderführung am 31. Mai
31. Mai 2018: Das erlebt man nicht jeden Tag: Einmal eine richtige Präsidentin treffen. Kinder der Grundschule Bad Münder staunten nicht schlecht als die Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Andretta vor ihnen stand und ihnen höchstpersönlich den neuen Plenarsaal zeigte. Die engagierten Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich in einer Projektwoche mit dem Thema Kinderrechte und waren restlos begeistert von ihrem Erlebnis im Landtag.
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Zeitzeuge des Holocausts und Mahner gegen den Antisemitismus
Professor Guy Stern zu Gast im Landtag
28. Mai 2018: Auch mit 96 Jahren lassen ihn Geschichte und Gegenwart nicht zur Ruhe kommen: Professor Dr. Guy Stern, einziger Überlebender seiner jüdischen Familie aus Hildesheim, redet über die Gefahr des wiedererstarkenden Antisemitismus: mit Schülern seiner Geburtsstadt, Wissenschaftlern im baden-württembergischen Laupheim und der Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Andretta. Die Präsidentin empfing ihn mit dem Landtagsabgeordneten Bernd Lynack und Vertretern des Sportvereins Eintracht Hildesheim, in welchem Stern Ehrenmitglied ist.
Stern, der heute nahe Detroit in den USA lebt, reist regelmäßig nach Deutschland. Sein Onkel hatte ihn 1937 als 15-Jährigen in Amerika aufgenommen und ihm so das Leben gerettet. Als Angehöriger einer Spezialeinheit der US-Streitkräfte, den „Ritchie Boys“, kam er zurück nach Europa. Nach dem Krieg studierte er in den USA Germanistik und wurde 1963 Professor für deutsche Sprache und Literatur. Kontakt nach Hildesheim pflegt Stern seit den 1980er Jahren und ist seit 2012 Ehrenbürger.
Im Niedersächsischen Landtag sei er aber erstmals zu Gast, erklärte der Literaturwissenschaftler. Mit Andretta sprach er über die aktuellen politischen Entwicklungen in Deutschland und den USA. Vor allem der zunehmende Populismus und Antisemitismus treiben Stern um. Die Präsidentin schlug vor, bei seiner nächsten Deutschlandreise einen Vortrag im Landtag zu halten. Professor Stern freute sich über die Einladung und sagte sein Kommen zu.