Landtagspräsidentin besucht Posaunenchor Böddenstedt
Musikalische Zeichen der Hoffnung
Als Bernhard Witte vor einem der alten Fachwerkhäuser in Böddenstedt die ersten Töne von Freude schöner Götterfunken mit seiner Posaune anstimmt, hören alle wie gebannt und bewegt zu. Er spielt die erste Strophe, dann übernimmt sein Vereinskollege Heinrich Drögemüller, der sich einige Meter entfernt auf einem anderen Hof mit seinem Instrument postiert hat. So ähnlich geht es jeden Tag um 19 Uhr in dem idyllischen Ort zu: Die Mitglieder des Posaunenchors spielen miteinander für die Dorfbewohner, aber auf Abstand wegen der Corona-Krise. Die besonderen open-air-Konzerte berührten und erfreuten die Dorfgemeinschaft, Medien berichteten über den Ort in der Lüneburger Heide. Auch Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Andretta wollte mehr über die musikalische Initiative erfahren und machte auf ihrer Sommerreise Station in Böddenstedt.
Bürgermeister Hans-Hermann Hoff begrüßte sie und betonte, wie wichtig die Konzerte für die Dorfgemeinschaft seien: Sie hätten die Hoffnung auf bessere Zeiten wachgehalten. Zeiten, in denen der Posaunenchor noch auf den Festen des Ortes spielen konnte.
Die Corona-Krise machte den Übungsabenden dann am 12. März ein Ende, erinnerte sich Bernhard Witte. Bereits zehn Tage später hätten sie jedoch schon mit den Abendkonzerten begonnen, die eine ungeahnte Begeisterung geweckt hätten. Vor allem die Dankbarkeit der Böddenstedter habe sie motiviert, bis heute durchzuhalten.
Auf Dr. Gabriele Andretta wartete noch eine besondere Aufgabe: Da die Ehrung langjähriger Mitglieder wegen der Corona-Krise ausfallen musste, wurde diese bei ihrem Besuch nachgeholt. Die Landtagspräsidentin überreichte die drei Urkunden für 40 und 50 Jahre Mitgliedschaft. Ihr Fazit zu ihrem Besuch in Böddenstedt: „Die Verbundenheit zwischen dem Ort und dem Posaunenchor hat mich sehr berührt. Jeden Abend Konzerte zu geben, ist eine außergewöhnliche Leistung und ein musikalisches Zeichen der Verbundenheit. Es war mir eine große Freude und Ehre, daran teilhaben zu dürfen.“ Der Posaunenchor verabschiedete sie mit dem Volkslied „Muss i denn zum Städtele hinaus“.