Neugestaltung des Plenarsaalbereiches

Fahnenträger "Sonnenwind, Regenwind und Sturmwind"

Sanierung der Bausubstanz

Portikustreppe während der Sanierung
Sanierung der Portikustreppe (© Tom Figiel)
Abrissarbeiten am ehemaligen Plenarsaalgebäude
Abriss bis auf die Außenmauern (© Tom Figiel)

Nicht nur der Geist des historischen Gebäudes sollte bewahrt bleiben, sondern — soweit möglich — auch die bauliche Substanz.

Die markante Fassade mit Granittafeln blieb im Gros erhalten. Die verwitterten Platten wurden eingelagert und umfassend restauriert. Gleichzeitig fand sich eine Charge aus dem ursprünglichen Steinbruch, die fast identisch mit den bereits verbauten Platten war. Somit war es möglich, allzu lädierte Segmente auszubessern oder auszutauschen.

Als die eingelagerten Fahnenträger von Jürgen Weber — Sonnenwind, Regenwind und Sturmwind — im Sommer 2016 an die Fassade zurückkehrten, konnte man so den Eindruck bekommen, sie seien nie weg gewesen. Und doch war viel geschehen.

Außenfassade

Gutes bewahrt und noch besser gemacht

Dank vereinter Kräfte wurden zeitgemäße Architektur sowie fachgerechter Denkmal- und Urheberrechtsschutz verknüpft. Alle Gebäudeteile - Schloss, Portikus und Plenarsaal - blieben in ihrer historischen Entstehung ablesbar und strahlen als funktionales Zentrum der Demokratie in neuem Glanz. Der Dialog mit den Erben des Architekten Oesterlen war ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu zukunftsfesten Kompromissen.

Die Bewahrung der Oesterlen-Kubatur: ein Prozess mit vielen Abwägungen — eine Zitterpartie mit "Happy End"! Zunächst sollte die Fassade mit ihrem stilprägenden Granitplatten einem Neubau weichen, bevor alle Pläne auch aus Kostengründen erneut auf den Prüfstand kamen. Die Entscheidung für einen Umbau im Bestand sicherte schließlich den Erhalt der Kubatur. Fragen zur Statik und zum Zustand des vor Jahrzehnten verbauten Stahlbetons konnten geklärt werden, ein Gutachten des Staatlichen Baumanagements ließ aufatmen: Die Standfestigkeit der Außenwände war nicht beeinträchtigt. Zugleich wurde eine Sanierung empfohlen. Die Aufbringung einer frischen Betonschicht wurde in der ersten Jahreshälfte 2016 abgeschlossen. 2017 kehrten auch die zwischenzeitlich von Fachleuten für Naturstein aufbereiteten Granitplatten an die Außenfassade zurück.

Die Oesterlen-Kubatur bleibt dem Parlament und allen Niedersachsen als bauhistorisches Denkmal, Zeugnis moderner Nachkriegsarchitektur und identitätsstiftendes Erbe auf viele Generationen hinaus als echtes Unikat erhalten.

Meilensteine (13 Themen)

Plenarsaalgebäude nach Umbau - Plenarsaal, Empore

Tranzparenz

Demokratische Politik ist transparent und nachvollziehbar – ein Leitgedanke der baulichen Umgestaltung.

Plenarsaalgebäude nach Umbau - Plenarsaal, untere Lobby

Respektvolle Modernisierung

Diverse technische Anforderungen, reichhaltige Geschichte – das vereint der umgestaltete Plenarbereich.

Oktober 2016: Luftaufnahme vom Plenarsaalgebäude mit dem Leineschloss im Hintergrund

Sanierung der Bausubstanz

Urheberrecht und Denkmalschutz galt es zu beachten.

Dachaufbauten des im Umbau befindlichen Plenarsaals mit Klimazentrale: Aufnahme vom Februar 2016

Dachlaterne

Die Dachlaterne steckt heute voller technischer Infrastruktur.

Plenarsaalgebäude nach Umbau - Niedersachsentreppe

Niedersachsentreppe

Die Niedersachsentreppe wurde behutsam überarbeitet.

Plenarsaalgebäude nach Umbau - Plenarsaal, Niedersachsenross an der Präsidiumswand

Niedersachsenross

Einst aus Gips, nun aus Kunststoff: das Niedersachsenross.

Neuer Plenarsaal (ohne Menschen)

Der Plenarsaal

Variable Sitzungordnung: Bis zu 160 Parlamentsmitglieder finden Platz im neuen Plenarsaal.

Plenarsaalgebäude nach Umbau - Bodenmarkierungen, barrierefrei

Barrierefreiheit

Der neugestaltete Plenarbereich ist uneingeschränkt barrierefrei.

Oktober 2016: hier Einbau von Klima- und Lüftungstechnik

Energieeffizienz

Modernste Technik sorgt für Energieeffizienz – und Kostenreduktion.

Akustikpaneele

Raumakustik

Die Macht des Wortes gilt vor allem im Parlament, entsprechend ist der Plenarsaal ausgestattet.

Stühle im Leibniz-Saal

Lichtkonzept

Im Plenarsaal herrscht ununterbrochen Tageslichtqualität.

Besuchergruppe auf der Niedersachsentreppe

Öffentlichkeit

Der neue Plenarbereich bietet Raum und Gelegenheit für Begegnung und Austausch.

Blick durch das Bistro in den Plenarsaal

Stadtbezug

Die Herzkammer der Demokratie im Herzen der Landeshauptstadt.