Ausstellung „Können wir gemeinsam... ?“

Titelplakat der Ausstellung: „Können wir gemeinsam ...?“
Die Hauptfunktionen im Überblick: im Fokus stehen bei uns ganz klar die Informationsbeschaffung und Wahlmöglichkeit.

Wie können wir Wahlen digitaler und inklusiver gestalten?

Verständlich. Vergleichbar. Entscheidbar.

Deutschland, Demokratie und Digitalisierung? Wie passt das zusammen?

Beim Punkt Digitalisierung haben wir noch einiges aufzuholen und das kann sich auch auf die Wahlen auswirken. Diese sind immerhin der wichtigste Bestandteil einer starken Demokratie. Im europäischen Vergleich, hat sich Deutschland bislang einige Chancen entgehen lassen, doch das wollen wir ändern.

 

Entstanden innerhalb des Projektes „Können wir gemeinsam... “  im Rahmen des  Jahresthemas in Kooperation mit der HAWK (Hochschule für angewandte Wissenschaften und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen). Die Autorinnen und Autoren des Projektes sind verantwortlich für die Inhalte.

Aufgeklapptes Notebook, Hände tippen auf der Tastatur.
In einer Gruppe von 3 Personen haben wir gleichzeitig analog und digital zusammengearbeitet und durch unsere unterschiedlichen Kompetenzfelder bestens ergänzt. (© Studierendengruppe 07 (Masterstudiengang Gestaltung, HAWK))

Das Problem

Der Grundbaustein unserer Demokratie ist das Privileg der freien Wahl. In einer Zeit in der von Waschmaschinen bis komplexen globalen Bankensystemen alles digital verfügbar ist, sind diese Wahlen jedoch noch immer ein mühsamer analoger Bürokratie-Akt. Um am wohl wichtigsten Prozess der Demokratie teilnehmen zu können, muss man sich noch immer an einem Sonntag in ein zugewiesenes Wahllokal begeben.

Wenn die persönliche Anwesenheit nicht möglich sein sollte, bleibt als einzige Alternative die Briefwahl. Bei dieser ist man jedoch auf die rechtzeitige Zustellung durch die Post angewiesen. Die Distanz zwischen Lebensalltag und gelebter Demokratie wächst dadurch stetig, besonders bei den Digital Natives, die längst so gut wie alles auf digitalem Weg verwalten.

Dabei ist Umfragen zu entnehmen, dass eine große Bereitschaft für digitale Wahlprozesse besteht. Die Umsetzung einer solchen digitalen Wahl wird zwar immer wieder diskutiert, ein konsequenter Plan für eine Umsetzung ist bisher noch nicht entstanden.

Zu einer demokratischen Wahl gehört jedoch weitaus mehr als der bloße Gang zur Urne: Die Aufklärung über die Parteien und ihre Agenda ist essenziell für das Treffen einer verantwortungsvollen Wahlentscheidung. Viele Bürger*innen sind dabei mit der Informationsbeschaffung überfordert. Die Parteiprogramme sind lang, unverständlich und auf den parteieigenen Kanälen verstreut.

 

Unser Lösungsansatz

Länder wie Estland oder die Ukraine machen es vor: Hier ist es längst Normalität, die Stimme online abzugeben. Wir wollen einen Knotenpunkt schaffen, an dem Information und Entscheidungsfindung zusammenkommt und den Bürger*innen ein digitales Tool an die Hand geben, welches inklusiv, niedrigschwellig und übersichtlich agiert. Da das Smartphone mittlerweile zu einer universellen Fernbedienung für alle Lebensbereiche geworden ist, eignet sich eine App bestens dafür.

Uns ist wichtig, eine Lösung nicht nur für die Digital Natives, son-dern für alle zu finden, die bereit wären sich online zu informieren und zu wählen. Das soll besonders auch Menschen einschließen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind oder soziale Interaktion schwerfällt. Dies kann zu einer inklusiveren Demokratie und einem bürokratieärmeren und digitaleren Deutschland beitragen.

Um die komplizierten Wahlprogramme nicht nur zu sammeln, sondern auch verständlich aufzubereiten, teilen wir die Standpunkte auf vergleichbare Kategorien und Themen auf. Die Haltung zu den Themen einer jeden Partei wird als Jahreszahl, Zustimmung/Ablehnung oder Vergleichbares klargemacht. Zusätzlich unterstützt eine unterschiedliche Farbgebung bei der schnellen Orientierung. Um die differenzierte Meinung einer Partei zu einem Thema zu erfahren, kann mit einem Klick der Wortlaut aus dem Wahlprogramm eingesehen werden.

 

Diese Baumstruktur visualisiert, wie die App später funktionieren könnte. Dabei wird verdeutlicht, wie man als User durch die Anwendung navigiert, und welche Funktionen sie beinhaltet. (© Studierendengruppe 07 (Masterstudiengang Gestaltung, HAWK))
Die Hauptfunktionen im Überblick: im Fokus stehen bei uns ganz klar die Informationsbeschaffung und Wahlmöglichkeit.
Die Hauptfunktionen im Überblick: im Fokus stehen bei uns ganz klar die Informationsbeschaffung und Wahlmöglichkeit. (© Studierendengruppe 07 (Masterstudiengang Gestaltung, HAWK))
Hier kann der Prototyp unserer App ausprobiert werden (per Klick auf Bild oder Scannen des QR-Codes).

Wo wir hinwollen

Unsere App soll zukünftig ein Multifunktionstalent sein. Sie soll die Bürger*innen bei ihrem Entscheidungsprozess begleiten, ihnen die Informationen liefern, die für sie wichtig sind, Auskünfte schaffen, Politik transparenter gestalten und Parteienprogramme vergleichbar und verständlich darstellen.

Damit soll ihnen ermöglicht werden, eine verantwortungsbewusstere und aufgeklärtere Entscheidung zu treffen. Diese kann dann, nicht wie üblich nur über die analoge Art abgegeben werden, sondern direkt über die App selbst. Dies kann ein erster Schritt sein, auch sämtliche weitere Verwaltungsprozesse digitaler und zugänglicher zu gestalten.