Landtag im Leineschloss
Der Landtag im historischen Leineschloss
Ein kurzer Überblick
Das Leineschloss liegt am Ufer der Leine, daher der Name. Das erste Schloss ließ Herzog Georg von Calenberg im Jahr 1637 erbauen. Mitten im Dreißigjährigen Krieg war er knapp bei Kasse. Seine Residenz fiel bescheiden aus. Es war ein schlichter Fachwerkbau. Danach wurde die Anlage immer wieder umgebaut und erweitert: In den ersten 200 Jahren seiner Geschichte diente das Schloss unter anderem als Kloster, Bibliothek, prächtiges Opernhaus und als Kaserne für 3000 Soldaten.
Erst Königssitz, dann Wärmehalle
Von 1837 bis 1866 residierten die Könige von Hannover im Leineschloss. Dann nahm Preußen das Königreich ein. Politisch war im Leineschloss nun viele Jahrzehnte nicht mehr viel los. Hannovers Volkswohlfahrt richtete zwischenzeitlich im Erdgeschoss eine Volksküche mit Wärmehalle ein. Im Zweiten Weltkrieg – am 26. Juli 1943 – zerstörten Brandbomben große Teile Hannovers und das Leineschloss.
Aufbruch in alten Gemäuern: Das Leineschloss nach 1945
Nach dem Zweiten Weltkrieg tagte der Landtag zunächst in der Stadthalle Hannover. Doch dort war es auf Dauer viel zu eng. 1956 beschloss das Parlament, das Leineschloss wiederaufzubauen. Nach fünf Jahren Bauzeit wurde gefeiert und das Leineschloss 1962 als Sitz des Niedersächsischen Landtages eingeweiht.
Neue Einblicke: Der Landtag ist transparenter
52 Jahre und 1357 Sitzungen später hat der alte Plenarsaal im Leineschloss ausgedient: Niedersachsens Volksvertreter bekommen einen neuen Arbeitsplatz. Von 2014 bis 2017 wurde der Landtag umgebaut und der Plenarbereich modernisiert. Der marode Saal wurde um 180 Grad gedreht und ist jetzt heller, größer und transparenter. Am 27. Oktober 2017 wurde der neue Plenarsaal eingeweiht. Solange gebaut wurde, haben sich die Abgeordneten im Forum des Landtages (ehemals Interims-Plenarsaal) getroffen.