Vortragsabend mit der Akademie der Wissenschaften
„Ist die Anziehungskraft der EU in Gefahr?“ – so lautete das Thema der diesjährigen Vortragsveranstaltung mit der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, zu der Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Andretta eingeladen hatte. Vizepräsidentin Petra Emmerich-Kopatsch vertrat die Landtagspräsidentin und führte durch die Veranstaltung. Als Referentin konnte das Akademiemitglied Professorin Dr. Renate Ohr, Professorin für Volkswirtschaftslehre, insb. Wirtschaftspolitik, an der Georg-August-Universität Göttingen, gewonnen werden.
Der Vortrag fand statt am Dienstag, dem 23. Oktober 2018, um 17.00 Uhr
Niederschrift der Veranstaltung (PDF, 98 KB)
Zum Vortrag:
Angesichts aktueller Entwicklungen, wie dem nahenden Brexit, den rechtspopulistischen und zum Teil europafeindlichen Strömungen in vielen Ländern oder den Streitereien in der EU um den Umgang mit der Zuwanderungsfrage, wird mittlerweile immer öfter auch von einem drohenden Auseinanderbrechen der EU gewarnt.
Vor diesem Hintergrund geht es in dem Vortrag von Prof. Dr. Renate Ohr um die Fragen, was den Wert der Mitgliedschaft in der EU bestimmt, ob die Vorteile der EU ungleich verteilt sind, warum statt der gewünschten Konvergenz vielfach Divergenz entstanden ist, warum separatistische Tendenzen zunehmen und wie weitere Rückschritte im Integrationsprozess aufgehalten werden können.
Zur Vita von Prof. Dr. Renate Ohr
Renate Ohr studierte ab 1971 an der Universität Mainz Volkswirtschaft und Jura (Abschluss als Diplom-Volkswirt). Nach ihrer Promotion im Jahr 1979 an der Universität Essen und erfolgter Habilitation im Jahr 1986 an der Ruhr-Universität Bochum war sie zunächst ein Jahr als Professorin für Volkswirtschaftstheorie an der Universität Kiel tätig, um dann von 1988 bis 2000 den Lehrstuhl für Außenwirtschaft an der Universität Hohenheim (Stuttgart) zu übernehmen. In dieser Zeit war sie auch mehrmals als Gastdozentin an der Universität Innsbruck tätig. Von 2000 bis 2016 war sie Inhaberin des Lehrstuhls für Wirtschaftspolitik an der Universität Göttingen. Von 2000 bis 2009 war sie außerdem Direktorin des dortigen Centrums für Europa-, Governance- und Entwicklungsforschung (cege). Seit 2012 ist sie gewähltes ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Europäische Integration (Binnenmarkt, Osterweiterung, Euro, Brexit…) sowie währungstheoretische und währungspolitische Themen und Fragen der internationalen Wettbewerbsfähigkeit von Volkswirtschaften. An ihrer Professur wurde auch der EU-Integrationsindex entwickelt.